Nie zuvor startete die Werkself so schlecht in eine Bundesligasaison wie in der laufenden Spielzeit. Zusätzlich schied der Verein durchaus blamabel beim Drittligisten SV Elversberg im DFB-Pokal aus. Die Vorzeichen für eine am Ende erfolgreiche Saison stehen demnach vorerst schlecht. Doch gibt es trotz allem Grund zur Hoffnung.
Ähnlich wie Bayer Leverkusen schwächeln auch andere große Vereine mit hohen Ambitionen. Ob Bayern München oder RB Leipzig – die deutsche Fußball-Bundesliga hält im bisherigen Saisonverlauf einige Überraschungen parat. Viele Fans freuen sich darüber. Für Freunde von Sportwetten ist das ein durchaus zweischneidiges Schwert. Viel Spannung sorgt gleichzeitig auch für schwierige Vorhersehbarkeit. Demgegenüber bieten Buchmacher viele lukrative Quoten, die ein lohnendes Investment versprechen.
Noch vor wenigen Wochen schwärmten Verantwortliche und Experten von der hochtalentierten Mannschaft der Leverkusener. Ein exquisites Ensemble aus vielen Tempodribblern, feinen Edeltechnikern, aber auch entschlossenen Arbeitern galt als ideal zusammengestellt von Sportdirektor und Ex-Spieler Simon Rolfes.
Doch bisher läuft es für die Rheinländer alles andere als optimal. In Champions League sowie DFB-Pokal wurden die ersten Spiele verloren. Auch in der Bundesliga startete die Mannschaft um Kapitän und Torwart Lukas Hradecky mit drei Niederlagen in Folge und sucht nun nach Erklärungen.
Neben vielschichtigen Gründen gilt auch eine gehörige Portion fehlendes Spielglück zur ganzen Wahrheit. Trotzdem ist auffällig: Die Mannschaft braucht bisher deutlich zu viele Torchancen, um Tore zu erzielen und schafft es nicht, mit letzter Konsequenz das eigene Tor zu verteidigen. Einige der Grundtugenden fehlen und einfachste Mechanismen greifen bislang nicht.
Ungeachtet des schlechten Saisonstarts gibt es allen Grund zur Hoffnung auf Besserung. Warum Verantwortliche und Anhänger von Bayer 04 Leverkusen guten Gewissens mit Optimismus in die Zukunft schauen können, soll im Folgenden präsentiert werden.
Der größte Vorteil der Werkself ist die noch junge Saison. Dementsprechend hat die Elf aus Nordrhein-Westfalen noch viel Zeit, zur eigenen Form zurückzufinden. Sowohl die Ausrutscher in der Bundesliga als auch die Auftaktniederlage in der Champions League können noch repariert werden.
Mit harter Arbeit sollte auch das viel zitierte Spielglück in die Bay Arena zurückkehren und die Mannschaft in gewohnte Fahrwasser zurückführen. Denn Ergebnisse seien selten planbar, Leistungen hingegen schon, so auch Verantwortliche der Werkself.
Dass das Team sich in einen regelrechten Rausch spielen kann, zeigte die Mannschaft in der vergangenen Rückrunde. Mit stolzen 36 Punkten avancierte Bayer 04 zusammen mit RB Leipzig zum besten Team der zweiten Halbserie. Genug Zeit für eine solche Erfolgsserie ist auf jeden Fall vorhanden. Dem Team ist es zuzutrauen.
Nach der erfolgreichen abgelaufenen Saison konnte Bayer 04 Leverkusen alle Leistungsträger seiner Mannschaft halten. Ob Flügelstürmer Moussa Diaby, Top-Knipser Patrik Schick oder auch Supertalent Florian Wirtz – die hochtalentierte Offensive der Werkself ist zusammengeblieben und konnte sogar punktuell verstärkt werden. Neben dem 20-jährigen Tschechen Adam Hlozek konnte auch der ehemals vom FC Bayern München umworbene Flügelspieler des FC Chelsea London, Callum Hudson-Odoi von einem Wechsel überzeugt werden.
Darüber hinaus verfügen viele weitere Spieler vielversprechendes Potenzial, welches sie auch in der Bundesliga bereits zeigen konnten. In der jungen Mannschaft tummeln sich viele umworbene Talente wie Jeremie Frimpong oder Odilon Kossounou. Sollte der aktuelle Kader sein nachweislich vorhandenes Potenzial abrufen können, steht den Leverkusenern noch großartige Saison bevor.
Besonders bitter für die Mannschaft von Bayer 04 Leverkusen ist, dass in den vergangenen Spielen oftmals nicht schlecht gespielt wurde. Vielmehr schienen nur wenige Prozente zu fehlen, um am Ende als Sieger den Platz zu verlassen. Ähnlich wie in der vergangenen Saison überzeugte das Team mit seinem so gefürchteten Konterspiel.
Zwar scheinen sich die Gegner zunehmend auf das Spiel der Werkself einzustellen, doch erarbeiten sich Diaby, Frimpong und Co. weiterhin zahlreiche aussichtsreiche Tormöglichkeiten. Einzig die Tore fehlten in vielen der bisherigen Spiele.
Ein entscheidender Faktor dafür sind die bisherigen Ladehemmungen von Top-Stürmer Patrik Schick. Zeigte sich der Tscheche in der abgelaufenen Saison mit insgesamt 24 Treffern noch als Torgarantie der Mannschaft, kommt er in der laufenden Spielzeit noch nicht wirklich in Schwung. Chancen zu Toren hatte auch er genug, doch bisher nutzte er deutlich zu wenige davon.
Trotzdem kann davon ausgegangen werden, dass sich der 26-jährige Mittelstürmer schnell fangen wird. Ein Spieler seiner Qualität sollte im Laufe der Saison zu seiner Bestform finden, das Team mit Toren unterstützen und aus der Krise schießen können.
Ein Grund für den historisch schwachen Saisonstart scheint auch die bisher fehlende Stammelf der Leverkusener zu sein. Sowohl auf der wichtigen Position der Doppelsechs als auch in der Innenverteidigung konnte sich bisher noch keine feste Formation festspielen.
Im Mittelfeld kämpfen Robert Andrich, Kerem Demirbay und Charles Aranguiz um die zu vergebenen Plätze, wohingegen es in der Abwehrzentrale Jonathan Tah bisher nicht schafft, den jüngeren Verteidigern wie Edmond Tapsoba und Odilon Kossounou Sicherheit auszustrahlen.
Die Verantwortlichen können allerdings berechtigte Hoffnung haben, dass sich diese Probleme mit zunehmender Saisondauer und einer eingespielten Mannschaft in Luft auflösen.
Darüber hinaus beklagt die Werkself im bisherigen Saisonverlauf viele Ausfälle und Verletzungen. Wichtige Spieler wie Amine Adli, Florian Wirtz oder auch Karim Bellarabi rauben dem Trainer spannende Optionen für die eigene Mannschaftsaufstellung.
Auch hier kann das Team auf ausbleibendes Verletzungspech hoffen. Mit ausbleibenden Ausfällen von Leistungsträgern und voller Kapelle sollte die Mannschaft um Kapitän Lukas Hradecky schnell zu alter Form zurückfinden.
Trotz des bisher schlechtesten Saisonstarts in der Vereinsgeschichte von Bayer 04 Leverkusen spricht vieles dafür, dass das Team der Werkself in den restlichen Spielen der Bundesliga-Saison 2022/23 eine Aufholjagd starten wird. Vor allem die Qualität im Kader spricht für sich. Eine großartige Mischung aus jungen und hoch veranlagten Talenten, erfahrenen Routiniers und waschechten Arbeitern auf dem Platz sorgen für eine stimmige Mannschaft.
Sollten Verantwortliche und Spieler es schaffen, zu den grundlegenden Tugenden zurückzukehren und somit auch das Spielglück zurückgewinnen zu können, steht dem jungen Team nichts mehr im Wege. Eine ähnlich starke Serie wie in der vergangenen Rückrunde der Bundesliga ist nicht unrealistisch und könnte die Mannschaft sogar noch zurück in das internationale Geschäft führen.
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